Der Bauerngarten

In unserem Bauerngarten können die Besucher eine Jahrhunderte alte Tradition nachempfinden. Entwickelt aus den Klostergärten des Mittelalters, hat die Bäuerin eines jeden Gehöftes mit ihren Mägden einen Garten angelegt, in dem die gliedernde Grobstruktur durch Buchsbaumhecken gegeben ist. Der Buchs wird am Niederrhein Palm genannt, weil seine Zweige zu Palmsonntag geweiht werden. Es ist auch zu vermuten, dass der Buchs bestimmte Pflanzenkrankheiten, wie zum Beispiel Pilzbefall, dämpft. Innerhalb der einzelnen Beete herrscht nur scheinbar ein ungeordnetes Durcheinander. Vielmehr haben Erfahrung und Überlieferung gezeigt, dass sich bestimmte Pflanzen in ihrer Entwicklung fördern, andere sich schädigen, wenn sie nebeneinander stehen. Zahlreiche Pflanzenarten, wie zum Beispiel Tagetes, verbessern die Qualität der Gartenerde, indem sie zum Beispiel im Boden vorhandene Parasiten vernichten, oder dort Nährstoffe anreichern, wie alle Stickstoff sammelnde Lippenblütler.
Der Bauerngarten stellt ein sich ständig veränderndes Gleichgewicht zwischen den Pflanzenarten selbst, zwischen Aussaat, Pflanzung und Ernte, aber auch zwischen den dort lebenden Pflanzen und Kleintieren dar.

Der üppig wachsende Nutzgarten zeugte von dem Wissen einer jeden Bäuerin. Sie kannte selbstverständlich auch die Heilwirkung der angebauten und sich wild ansiedelnden Pflanzen auf den Menschen. Eine breite Palette an Heil- und Gewürzkräutern war also selbstverständlicher Bestandteil eines jeden Bauerngartens. Der Stolz der Bäuerin waren aber ihre Zierpflanzen wie Stockrose, Pfingstrose, Tränendes Herz, Löwenmäulchen, Tagetes oder Hortensie, insbesondere aber ein Rosenbeet, das in der Regel das Zentrum des Gartens schmückte.

Auf dem Landschaftshof Baerlo wurde Hof nah ein Bauerngarten mit vielen Nutz- und Zierpflanzen angelegt. Der Ertrag des Gartens wird regelmäßig einer Tafel für Bedürftige zur Verfügung gestellt.


Historischer Bauerngarten