|
|
|
Aktueller Stand des Vereins
Nachdem der Hof lange Zeit stillstand, erwacht er seit Ende 2023 wieder nach und nach zum Leben. Neue Menschen kamen dazu und viele Aufräumarbeiten fanden bereits statt. Seit der Mitgliederversammlung am 30.10.2024 freuen wir uns über die neuen Vereinsvorsitzenden Oliver Besemer und Jutta Houben, welche die Zukunft des Landschaftshofs zusammen mit vielen engagierten Mitgliedern entscheidend voranbringen werden.
Der stetige Zulauf neuer Mitglieder, die beim Neuaufleben des Vereins dabei sein wollen, bringen viele helfende Hände auf den Hof. Wenn du auch Teil unserer Gemeinschaft werden willst und dich für Biotop-, Landschaftsschutz oder altes Handwerk begeisterst, dann schaue montags oder mittwochs von 9:00 bis 14:00 Uhr auf dem Vereinsgelände vorbei.
Wir freuen uns darauf, im nächsten Jahr wieder Korbflechtkurse zu geben, auf die Aktualisierung dieser Website und auch auf regelmäßigere Öffnungszeiten des Museums. Nur noch ein bisschen Geduld, dann öffnet der Hof wieder seine Tore. Bis bald!
Der Verein
Der Landschaftshof Baerlo wird von der "Arbeitsgemeinschaft Biotopschutz im Kreis Viersen e.V." ehrenamtlich betrieben. Ihre Mitglieder haben sich die Aufgabe gestellt, die bäuerliche Kulturlandschaft des Niederrheins als Lebensraum vieler Tier- und Pflanzenarten, aber auch einer lebendigen Kultur, zu erhalten. Zu diesem Zweck führen sie, hauptsächlich im Gebiet des Naturparkes Schwalm-Nette, Maßnahmen zum Erhalt und zur Pflege vieler Biotope durch. Dieser Biotopschutz erhält und fördert die Vielfalt der Pflanzen- und Tierarten des Niederrheins.
|
Landschaftshof Baerlo
|
Brütende Ente am Hofteich
Schottische Hochlandrinder
|
Viele alte Nutztierrassen sind heute vom Aussterben bedroht. Auch deshalb haben die Mitglieder um den Landschaftshof Baerlo in jahrelanger Vereinsarbeit ein abwechslungsreiches Freigelände gestaltet. Auf dem feuchten Grünland des Landschaftshofes weidet eine Herde Schottischer Hochlandrinder.
Im Gehöft ist eine Dauerausstellung zur Kulturgeschichte der Korbweide, einem der ältesten nachwachsenden Rohstoffe, zusammengestellt. In einer nach historischen Vorbildern gestalteten Korbflechterstube können Interessierte die Fertigkeit des Korbflechtens erlernen.
Vorträge und andere kulturelle Veranstaltungen, aber auch Wechselausstellungen, runden die Aktivitäten des Vereins ab.
|
Der Niederrhein
Der Niederrhein ist eine im Wesentlichen von den Flüssen Rhein und Maas mit deren Nebengewässern geformte Landschaft. Der nördliche Teil erhielt seine heutige Gestalt hauptsächlich durch die Eiszeiten. Mit Ausnahme weniger Schotterinseln in den Auen der wilden, nicht regulierten Flüsse war der Niederrhein ursprünglich mit einem Eichen- oder Buchenmischwald dicht bewachsen. Als der Mensch sesshaft wurde und Ackerbau betrieb, rodete er einzelne inselhafte Flächen und gestaltete so über Jahrtausende hinweg die heutige, strukturreiche Landschaft des Niederrheins. Noch heute bestimmen stattliche, einzeln inmitten der Feldflur gelegene Hofanlagen das Landschaftsbild des Niederrheins. |
Der Niederrhein
|
Aus Torfstichen enstandene Krickenbecker Seen
|
Auf den trockenen Flächen entstanden Niederwälder, neben kleinen von Wallhecken begrenzten Wiesen. Längs der Bäche und Entwässerungsgräben wurden Kopfweiden in einer Fülle angepflanzt, die für uns heute unvorstellbar ist. Torf wurde als Brennmaterial hauptsächlich für die Städter abgebaut, die aufgelassenen Torfstiche wurden entlang des Flüsschens Nette zu Seen mit einer artenreichen Tier- und Pflanzenwelt. Der Mensch hat mit seiner traditionellen Bewirtschaftung die große Biotopvielfalt am Niederrhein erst geschaffen. Diese Vielfalt empfinden wir heute als natürlich, obwohl sie aufgrund ihrer Entstehungsgeschichte die Folge einer Jahrtausende alten Kulturlandschaft ist.
|
In den letzten Jahrzehnten hat sich die Bewirtschaftung der Landschaft des Niederrheins gewaltig verändert. Die Kleinstrukturen, die die Grundlage für Biotop- und Artenvielfalt waren, verschwanden bis auf wenige Reste. Diese Reste sind nicht selten auch nur deshalb erhalten geblieben, weil niemand sie mangels Wirtschaftlichkeit nutzen wollte.
Heute gilt es, diese Relikte zu erhalten, zu pflegen, zu entwickeln und zu vernetzen, um so den Strukturreichtum des Niederrheins zu erhalten - und wo immer möglich, zu erweitern. |
|
|